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4. Reise Main und Tauber - Radtour
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Unsere Mitradler sind Sophie und Sigi, diese Beiden sorgen für das ausgewogene Verhältnis 2:2. Zwei starke und zwei nicht ganz so starke Fahrer. Aber gemeinsam sind wir unschlagbar! 1.Tag: Aschaffenburg - Miltenberg 51,5Km Wir treffen uns am P+R Parkplatz in Idstein um 8°° Uhr. Die Frauen Kopfschmerz geplagt und mit etwas gedämpfter Stimmung, die Männer fit wie Turnschuhe! Wir starten über die A3 Richtung Aschaffenburg. Um 9°° Uhr erreichen wir unseren Startpunkt bei Bekannten, hier kann das Auto eine Woche parken. Dann wird alles auf die Velos geschnallt, die Fahrradständer im Auto verstaut und um 9:30 Uhr geht es los. Noch ein wenig gewöhnungsbedürftig mit dem ganzen Gepäck. Sophie und Sigi haben noch keine Tourenerfahrung und wir haben auch erst eine längere Radreise vor zwei Jahren gemacht.
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Da das Wetter regnerisch ist, haben wir uns für Zwiebellook entschieden. Bei der ersten Rast werden die Jacken schon verstaut. - Meine nicht, mir ist immer kalt. Der Mainradweg ist gut ausgeschildert und bequem zu radeln. Ohne Regen (nur ein paar Tropfen) erreichen wir Bürgstadt bei Miltenberg gegen 12.30 Uhr.
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Das "Bürgerfest" ist noch in vollem Gang und so ist für unser leibliches Wohl bestens gesorgt Wir treffen unsere Zimmerwirtin Frau Rock am Essen Stand des Turnvereins und sie bringt uns ins Quartier. Von dort starten wir zu Fuss nach Miltenberg. Natürlich nicht ohne den Schirm des fürsorglichen Hausherren.
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Miltenberg: Ein nettes Städtchen, wie wir Frauen es sagen würden. Es finden sich ausser Kultur und schönen Gebäuden auch noch sehr hübsche Geschäfte. Die Männer werden vernünftigerweise bei einem Weizenbier in lauschiger Gartenwirtschaft "geparkt". Nach kleinem Nachtmahl gelangen wir, dank unserer Schirme einigermassen trocken in den Hangweg. 1. Übernachtung: Privatzimmer Anneliese Rock Hangweg 8, 63927 Bürgstadt / Tel: 09371/8343 Radler sind willkommen. Garage für die Räder vorhanden. Zimmer mit Bad oder DU. Frühstück sehr reichlich und gut. Wir haben uns sehr wohlgefühlt :-))
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Mein Tipp für Tourenanfänger Man kann sich und seine Fahrleistung eigentlich recht gut ein schätzen, also empfiehlt es sich nach den festgelegten Tageskilometern das Zimmer möglichst nah am Radweg zu buchen. Wenn das nicht geht, einen Stadtplan ausdrucken und schon mal schauen, wie man das Quartier erreicht. Der Aufwand lohnt wirklich.
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2. Tag: Miltenberg - Wertheim ca. 32 Km Der Tag beginnt mit einem grau in grau getönten Himmel. Die einzigen die sich nicht beirren lassen sind die Vögel, sie singen, obwohl das bei Sonnenschein auch fröhlicher klingt. Nach dem guten Frühstück ist klar, auch wir vier lassen uns nicht beirren. Die Räder werden bepackt und die Regenjacken schon mal greifbar verstaut. Frau Rock verabschiedet uns noch mit dem Rat: “Ja über die Brücke zu fahren,” da wir sonst nicht auf den richtigen Radweg gelangen. Ein guter Tipp wie sich später heraus stellt. Unsere Zimmerwirtin hat den Radeltest bestanden. Obwohl uns gestern Abend der Heimweg zum Hangweg auch ohne Rad noch ganz schön ausser Puste brachte. Um 9.45 Uhr starten wir. Der Radweg ist heute Morgen nur schwach befahren, immer wieder überholen wir /und uns, die gleichen Gruppen oder Paare.
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Um 12:30 Uhr erreichen wir ohne nass zu werden Kreuzwertheim. Hier ereilt Erwin das Schicksal. Er hat einen Plattfuss und viel Glück. Wir stoppen neben einer grossen Pfütze, (so lässt sich die undichte Stelle schneller finden) der Himmel reisst auf und alle helfen mehr oder weniger mit, den Reifen zu reparieren. Dann wieder Luft aufpumpen, oh, nein, kein Glück! Zum guten Schluss muss es doch ein neuer Schlauch sein. Jetzt wollen wir erst mal in unser Quartier. Familie Herr in Waldenhausen. Wir suchen den Radweg dorthin leider vergeblich.
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Wie wir später erfahren ist er im letzten Jahr durch Überflutung beschädigt worden, so müssen wir auf der L 506 nach Wertheim – Waldenhausen radeln . (Das ist eigentlich per Strassenschild verboten!) Als wir in den Ort hineinfahren muss ich der Crew noch gestehen, dass unsere heutige "Bleibe" schon wieder auf dem Berg liegt. Sophie ist von dieser Bergfahrt nicht sonderlich begeistert, warum erfahren wir später noch
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Nach kurzer Rast und frischen Kleidern wollen wir uns Wertheim anschauen. (Glasmuseum besuchen! Öffnungszeiten: 9°°-12°° und 14°°- 17°° Uhr) Ein Fachwerkhaus von 1593 ,die Fachwerkbalken sind smalteblau angestrichen. Smalte ist ein in Glas geschmolzenes Kobalt - Blau. Es enthält winzige Glassplitter. Mit Öl vermischt wird die Farbe streichfähig.
Kunst und Kultur
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Das zweite Highlight des Tages. das "erste Haus am Platz" in Waldenhausen.
2. Übernachtung: Privatzimmer, Familie Herr, Waldenhausen, Steingäcker Str. 1 Tel: 09342/38412
Radler willkommen! Auch für eine Nacht. Räder sind sicher untergebracht. Frühstück: reichlich und gut. Es gibt zwei DZ und ein EZ und ein Etagenbad. Über Bett & Bike des ADFC ist die Familie Herr geführt. Auch hier ist ein Smiley angebracht. Danke es war sehr schön in Waldenhausen.
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3. Tag: Wertheim- Lauda-Königshofen ca. 42Km Nach leckerem Frühstück plus Vesper für unterwegs starten wir um 9.30 Uhr. Radweg: sofort gefunden. Das Wetter ist herrlich und alle, auch ich ziehen kurze Hosen an. Erstes Ziel des Tages: das Kloster Bronnbach, wo man 45 min Besichtigungszeit einplanen sollte. Dann kommen auch schon die ersten Steigungen. Die man ganz gut mit dem Gedanken: "Wo ein Aufstieg ist, da kommt auch ein Abstieg", überwinden kann, natürlich jeder so, wie er kann. Wir Mädels schoben an diesem Tag so gut wie jede Steigung. Zum Glück ahnten wir da noch nicht , dass es noch besser kommen würde. Kurz nach Gamburg war ich mit einem platten Reifen an der Reihe. Jetzt durfte Erwin auch noch alleine schuften. Sophie und Sigi waren weit voraus und hatten das Handy nicht eingeschaltet. Das Loch war gut zu sehen und hielt nach dem Abdichten wirklich.Allerdings war auch ein Loch im Mantel, aber jetzt musste es so gehen.
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In Tauberbischofsheim gab es einen kurzen Mittagssnack und einen Rundgang über den Marktplatz. Aufsitzen - und schon ging es weiter, Wir rauschten durch Lauda. Was gesehen? Nein, wie denn? OK, ganz cool bleiben nur nicht meckern. In Lauda - Königshofen galt es die Dekan - Schork - Strasse finden und wie kann es anders sein, schon wieder den Hügel erklimmen. Ich versprach Sophie eine traumhafte Aussicht und dann trotteten wir schweigend hintereinander her. Wir kamen, wie es mir die Vermieterin Frau Bairle vorher gesagt, hatte ohne Puste bei ihrem wunderschönen Haus an.
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Zum Glück gab es für unsere Männer ein kühles Bier und für uns Frauen eine A-Schorle. Jetzt dürfte es ein Abendessen geben. Wir entschieden uns für den kürzesten Anmarschweg: "Die Grillhütte" und ein leckeres Hähnchen. Dann Rundgang durchs Dorf, immer mit dem Gedanken, wir müssen irgendwann wieder den Berg hinauf. Zum Glück trafen wir unterwegs Herrn Bairle. In seinem Benz machte uns der Berg noch mal richtig Spass. Ein Stündchen noch in der Laube sitzen? Ja, klar! Dann ist Nachtruhe befohlen. Morgen gibt es viel zu sehen. Bairle ,Gästehaus, Lauda –Königshofen, im DZ mit Etagenbad www.gaestehaus-bairle.de Da bleibt nicht viel zu erzählen einfach anschauen Superklasse!
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4.Tag: Lauda-Königshofen - Weikersheim ca.34 Km Als erstes schauen wir uns Bad Mergentheim an, das wir schon nach schlappen 10 Km erreichen. Unser Sigi hätte ja am liebsten heute morgen schon die Distelhäuser Brauerei besichtigt. Wir konnten ihn aber gerade noch davon abbringen. Kurz nach dem Frühstück schon Bier? Für uns Frauen ein Graus! Bahnhof Bad Mergentheim, erste Stress Phase "Wie war das noch, gibt es hier nicht solche Fahrradboxen?" Klar, aber schon alles besetzt. Wir ergattern gerade noch vier freie Schliessfächer. Jetzt bitte drei Tassen Kaffee und für Erwin eine Apotheke, da er unterwegs eine Biene am Hals hatte. Das Tier hat nicht lange gefackelt, sondern gleich zu gestochen. Das Wetter ist heute irgendwie anstrengend, wir kommen überhaupt nicht in die Puschen.
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Über Igelsheim und Markelsheim erreichen wir Elpersheim und den Bauernhof Reindel unser heutiges Quartier. Ausnahmsweise mal auf einem sanften Hügel.. Zimmer belegen und um 15°° Uhr sind wir schon in Weikersheim. Wir haben uns Sophies Wunsch nach "Kaffee & Kuchen" angeschlossen. Das Schloss ist teilweise eingerüstet und verlangt nicht dringend nach unserem Besuch. Wir schlendern lieber noch etwas durch die Stadt. Dann geht es zurück nach Elpersheim und Landluft schnuppern.
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denn hier auf dem Hof hat es einen Schweinestall und jede Menge Schnaken. Von den letzteren hat man sehr lange etwas, wie wir alle feststellten. Aber wir sind nicht so zimperlich und haben uns abends im Gasthof "zum Löwen" bei Wirtin Anni im Ort sehr wohl gefühlt. Es gab mit Liebe zubereitete Brote und dunkles Würzburger Bier. Na, und uns ging es prächtig. P. S. Im Gasthof "zum Löwen" kann man auch übernachten!
4. Übernachtung: OT. Elpersheim Bauernhof Reindel ,im DZ, mit Etagendusche Tel: 07934/7637 die Räder werden vom Hausherren ordnungs- gemäss weggeschlossen. Morgens gab es leckere hausgemachte Wurst zum Frühstück!
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5.Tag: Weikersheim - Rothenburg ob der Tauber ca. 44 Km Die Nacht war schwül und mit Stichen übersät wollten wir so schnell wie möglich starten. Nach reichlichem, guten Frühstück verabschiedete uns die Großmutter des Hauses Reindel. Vor uns lagen 44 recht anstrengende Kilometer, das ahnten wir ja schon, aber was uns dann wirklich erwartete wussten wir zum Glück noch nicht. Zuerst ging es mal über Tauberrettersheim nach Röttingen. Als nächstes erreichten wir Creglingen. Hier wollte ich die Herrgottskirche und das Fingerhutmuseum sehen. Das bedeutete 1 Km bergauf radeln. Der Riemenschneideraltar ist schon überwältigend und aus welchen vielfältigen Materialien man Fingerhüte herstellen kann beeindruckte mich.
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Der Radweg ab Archshofen verlangte doch noch mal alles von unsrer Kraft und unseren Nerven.Die ständigen Aufs und Ab`s waren mit vielen Kunstpausen zu überwinden, es dauerte eben Die kleinen schwarzen Fliegen allerdings, die sich während der Abfahrt auf uns nieder liessen,raubten uns jeden Funken Humor.Sprechen war erst nach mehrmaligem ausspucken möglich. Technische Probleme gab es mit Sophies Gangschaltung was in der Drohung: "Ich schmeisse das Vehikel in die Tauber," endete.Ich traute mich dann nicht mehr über irgend etwas zu meckern, das hätte die Männer schlicht weg überfordert. Nach wie vor ist Sigi der Meinung: "Die Schaltung funktioniert, nur Sophie kann sie nicht bedienen." So viel zum:" der Kampf der Geschlechter."
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Die Radstrecke an der Tauber entlang ist wirklich "lieblich". Gemeint ist allerdings die Landschaft. Man sollte schon etwas an Kondition besitzen und sich von den super schnellen "Renn - Adlern" (ich nenne sie so) nicht abschrecken lassen. Wir fahren keine 100 Km am Tag, wir brauchen für 44 Km eben 2 Std. 40 min. Na, und !!!! Wir sind schliesslich im Urlaub und nicht auf der Flucht. Hier der letzte Anstieg nach Rothenburg. 15% Steigung. Für uns schieben des Rades.
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Uff, geschafft, wir sind alle stolz und froh, den Schrannenplatz sofort zu finden. 5. und 6. Übernachtung bei Frau Angermeier, Schrannenplatz 12, Tel:09861/3456 Hier werden wir für die nächsten zwei Tage logieren. Frau Angermeier nimmt nur Gäste ab zwei Übernachtungen, aber uns passt das ja, da wir uns die Stadt morgen noch genauer anschauen wollen.
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5. und 6. Tag Rothenburg ob der Tauber Heute erst mal zum Marktplatz und ein Konzert eines Jugendorchesters aus Ihowa USA anhören. Leider war schon nach einer halben Stunde durch einen Gewitterregen Ende der Vorstellung. Wir hangelten uns über den Wehrgang zum Schrannenplatz (hier wurde früher Getreide verladen). Was tun bei Regen? Unsere Matratzen riefen ganz laut: "Horcht an uns, horcht an uns." Und wir hörten aufs Wort.
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Nach dem Abendessen in einer Gartenwirtschaft, war klar, wir wollen heute Abend noch mit dem Nachtwächter von Rothenburg einen Rundgang machen. Er entführte uns mit seinen Ausführungen über die Stadtgeschichte tatsächlich ins Mittelalter. Aus dem sollten wir auch nicht so schnell wieder entkommen, denn als erstes ging es am nächsten Morgen nach dem Frühstück ins Kriminalmuseum. Am Eingang trafen wir schon diverse Verkehrs und Umweltsünder und "klick" waren wir wieder im Mittelalter von gestern Abend gelandet. Mit wie vielen Werkzeugen und Geräten man früher Menschen quälte, ist für uns heute kaum nachzuvollziehen. Es sei denn man hiesst Sigi oder Erwin. Diese beiden wünschten sich sogar einmal drei Tage im dieser Zeit zu leben, um endlich ungestört mit ihren persönlichen Methan Gasen die Umwelt zu ärgern, den Nachttopf aus dem Fenster zu schütten,und vor allem uns böse Frauen in die Schandgeige zu sperren oder uns eine Schandmaske aufzusetzen. Hätten wir unseren Sigi gewähren lassen, er hätte pausenlos in Rothenburgs Geschäften nach passenden Folterinstrumenten gefragt!
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Rothenburg ist wirklich so eine Art Dauerbrenner, immer wieder kann man auf einem Rundgang etwas Neues zu entdecken. Vom Wehrgang bieten sich immer neue Perspektiven und Ausblicke.
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7.Tag: Heimreise Um 8.30 Uhr gibt es Frühstück heute mit Ei, es ist Sonntag. Die Sonne scheint alle freuen sich auf zu Hause und das eigene Bett. Die Räder sind schon gepackt und wir werden den frühen Zug nehmen. 11.40 Uhr ,wir sitzen im Zug nach Aschaffenburg noch kein Rad bewegt und schon wieder nass geschwitzt! Das luftige Abteil, wir sitzen neben unseren Rädern, entschädigt uns etwas. Keiner redet selbst, Sigi hat gerade Sendepause. Aber nur kurz, dann die Frage an Sophie seine Frau: "Es ist gleich 12°° Uhr, was hast Du gekocht?" ohne Kommentar.
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Wir wollen ab Aschaffenburg wieder die Räder satteln und zurück nach Kleinwallstadt fahren, dort ist "Fest am Main". Hier gibt es noch eine Bratwurst und eine A-Schorle Jetzt heisst es Abschied nehmen. Es war sehr schön, wir möchten nichts von dem Erlebten missen. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter und den Unterkünften. Es gab keine Verletzungen und Schäden ausser den zwei Plattfüssen. Keiner krank geworden, ausser den vielen juckenden Mückenstichen und den normalen Beschwerden, die wir hier nicht noch mal gesondert erwähnen wollen. Alle sind glücklich und freuen sich auf ihr Zuhause!
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Spontane Frage: "Wo fahren wir nächstes Jahr hin?" - Spontane Antwort: "Nach Holland". Wie bitte? Warum gerade Holland? Weil es da keine Berge gibt. - Ah, ja, na dann, bis dann in alter Frische.
Sophie meinte ich müsste noch mal auf die Seite. Na, gut hier bin ich. Kommentar der Leisereiterin: "Habe mein Bestes gegeben und alle hoffentlich zufrieden gestellt. Wenn alle andern glücklich sind bin ich es auch."
P. S. Hier gibt es noch ein paar Fotos von den Touren.
aktualisiert 31.07.2019
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